Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie
Chefarzt Prof. Dr. Matthias Bollow
Augusta-Kranken-Anstalt gGmbH
Bergstraße 26 - 44791 Bochum
Tel.: 0234 / 517-2753
Liebe Patientinnen und Patienten!
Auf diesen Seiten haben wir für Sie Informationen zum Thema Brustkrebs, Digitale Mammographie und Diagnosesicherung zusammengefasst.
Die Mammographie ist derzeit neben der klinischen Untersuchung das wichtigste Verfahren zur Früherkennung des Mammakarzinoms. Rein mammographisch diagnostizierte Karzinome sind in der Regel kleiner als Tumoren, die bereits klinisch auffällig sind, und haben eine bessere Prognose. Mehrere Studien konnten zeigen, dass durch eine regelmäßige Mammographie-Früherkennungsuntersuchung (Screening) bei Frauen ab dem 50. Lebensjahr die Mortalität des Mammakarzinoms um mehr als 30% gesenkt werden kann. Auch bei Frauen zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr konnte eine Reduktion der Mortalität nachgewiesen werden, diese ist jedoch geringer ausgeprägt als bei Frauen jenseits des 50. Lebensjahres. Bei jungen Frauen vor dem 40. Lebensjahr sollte eine Mammographie nur bei Vorliegen von Symptomen (z.B. Tastbefund) durchgeführt werden. Eine Ausnahme bilden Frauen, bei denen auf Grund der Familienanamnese ein deutlich erhöhtes Mammakarzinomrisiko besteht. Hier kann es sinnvoll sein, im Rahmen eines intensivierten Früherkennungsprogramms bereits ab dem 30. Lebensjahr jährlich eine Mammographie durchzuführen.
Eine vollständige Mammographie-Untersuchung besteht in der Regel aus vier Aufnahmen. Hierbei wird jede Brust jeweils in zwei Ebenen untersucht, im cranio-caudalen (CC) und medio-lateralen schrägen Strahlengang (MLO = medio-lateral oblique). Zur besseren Charakterisierung von Befunden können Zusatzaufnahmen erforderlich sein (z.B. streng seitliche Aufnahme, Vergrößerungs- und Kompressionsaufnahme).
Die beiden wichtigsten Zeichen eines Mammakarzinoms in der Mammographie sind Mikroverkalkungen und Verdichtungsherde. Sehr viel seltener fallen Karzinome allein durch andere Befunde wie Asymmetrien oder Architekturstörungen auf. Die Sensitivität der Mammographie ist in hohem Maße abhängig von der Dichte des Drüsenparenchyms. Während bei einer weitgehenden Drüsenkörperinvolution fast 90% der Karzinome in der Mammographie entdeckt werden, bleiben bei sehr dichtem Drüsenparenchym mehr als ein Drittel aller Karzinome zunächst unerkannt und fallen erst zu einem späteren Zeitpunkt z.B. durch einen tastbaren Knoten auf.